Aus Lunas Leben

 

Zur Geburt habe ich meine erste Urkunde erhalten. Eine überdurchschnittliche Leistung , da ich mich erfolgreich aus einer kleinen Öffnung herausgequetscht habe. Geboren bin ich in Berlin, aufgewachsen in einem kleinen Kurstädtchen im Westerwald.

In meiner Kindergartenzeit gab es viele Wettwerbe. Einige davon habe ich gewonnen, andere tapfer verloren. Manchmal habe ich eben nach anderen gewonnen.  
Später gab es dann Sieger- und Ehrenurkunden fürs Ballwerfen, Sandkastenspringen und im Kreis laufen. Noch später dann fürs Kugelstoßen und Speerwerfen. Mit der Kugel in der Hand, bin sogar mehrfache Rheinland-Meisterin geworden.


Das Seepferdchen habe ich auch gemacht und denke heute noch manchmal, ich wäre wohl besser ein Fisch geworden.


Während meiner ganzen Schulzeit habe ich Zeugnisse erhalten, in der Ausbildung ein Berichtsheft geführt.  Die Schulzeit hat mir nie wirklich Spaß gemacht und den Spruch „Du lernst für das Leben, nicht für die Lehrer“ habe ich nicht kapieren wollen. Schule schwänzen, auf der Lieblingsbank an der Nister in der Natur sitzen und alleine mit meinen Gedanken zu sein, war in meinen Augen viel sinnvoller.
Es waren Augenblicke, in denen ich wirklich gelernt habe.


Okay, Schule ist auch wichtig, aber das habe ich erst sehr viel später gelernt. So kam ich eben auf Umwegen doch noch ans studieren. Ich, das kleine schwarze Schaf der Familie tat dass, was Mama, Papa und mein Bruder auch getan haben. Nach 8 Semestern habe ich mein Doppeldiplom erhalten und wieder eine Urkunde mehr, die ich abheften darf.

Zwischendurch habe ich mir eine Führerscheinerlaubnis erarbeitet. Punkte sammele ich nicht in Flensburg dafür aber bei Payback.
In meinem Führungszeugnis stehen keine Einträge.

Ich habe selbst dafür gesorgt, dass meine Tochter eine Geburtsurkunde erhält und mich fürs Kind statt weiterer Karriere entschieden. Letzten Sommer hat die Kleine ihre zweite Urkunde im Kids Club auf Rhodos erhalten.

Pfunde habe ich in den letzten  Jahren auch noch gesammelt, nicht weil das Essen so lecker schmeckt, sondern weil ich viele bunte Pillen schlucken durfte und ich mich fürs Leben entschieden habe.  
Der Preis dafür war hoch. Es gab Tage, da hätte ich am liebsten die Tonne aufgemacht und mein Leben hineingeworfen. Besonders, wenn Menschen um mich herum meinten, sie müssen mir kluge Dinge wie z.B. „Du schaffst das schon!“ sagen.

Vieles möchte ich heute gar nicht mehr schaffen, sondern meinen inneren Frieden leben und die Dinge tun, die ich früher einfach gemacht habe, weil ich da im Kopf noch nicht so erwachsen war.


Und wenn ich so in Gedanken bin, dann muss ich an die
Geschichte von der damals 85jährigen Nadine Stair denken. Oft kommt es doch vor, dass wir Dinge bereuen, die wir nicht getan haben. Und dann ist es meist zu spät. Solche Gedanken hat sich Stair in Bezug auf ihr Leben gemacht.

"Könnte ich mein Leben nochmals leben, dann würde ich das nächste Mal riskieren, mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen, lockerer und humorvoller sein als dieses Mal. Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde.

Ich würde mehr verreisen. Und ein bisschen verrückter sein. Ich würde mehr Berge erklimmen, mehr Flüsse durchschwimmen und mir mehr Sonnenuntergänge anschauen. Ich würde mehr spazieren gehen und mir alles besser anschauen. Ich würde öfter ein Eis essen und weniger Bohnen.

Ich hätte mehr echte Schwierigkeiten als eingebildete. Müsste ich es noch einmal machen, ich würde einfach versuchen, immer nur einen Augenblick nach dem anderen zu leben, anstatt jeden schon viele Jahre im Voraus.

Könnte ich noch einmal von vorne anfangen, würde ich viel herumkommen, viele Dinge tun und mit sehr wenig Gepäck reisen, würde ich im Frühjahr früher und im Herbst länger barfuß gehen. Und ich würde öfter die Schule schwänzen.

Ich würde mir nicht so hohe Stellungen erarbeiten, es sei denn ich käme zufällig daran. Auf dem Rummelplatz würde ich viel mehr Fahrten machen, und ich würde mehr Gänseblümchen pflücken."

aus einem meiner Lieblingsbücher: „Hühnersüppchen für die Seele. Geschichten, die das Herz erwärmen“

 

 

Luna sammelt Postkarten!
Tausche Alltag gegen Leben ist einfach nur passend. :-)

 


 

 

Als ich mich selbst zu lieben begann…

habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,

zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin

und dass alles, was geschieht, richtig ist von da an konnte ich ruhig sein.

Heute weiss ich: Das nennt man SELBST-BEWUSST-SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,

konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid

nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.

Heute weiss ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich verstanden, wie sehr es jemand beleidigen kann,

wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzudrücken,

obwohl ich wusste, dass die Zeit nicht reif war und der Mensch nicht bereit,

und auch wenn ich selbst dieser Mensch war.

Heute weiss ich: Das nennt man RESPEKT

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen

und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Einladung zum Wachsen war.

Heute weiss ich, das nennt man REIFE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,

und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.

Heute mache ich nur das, was mir Freude und Glück bringt,

was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,

auf meine eigene Art und Weise und in meinem eigenen Rhythmus.

Heute weiss ich, das nennt man EINFACHHEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,

von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen

und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.

Anfangs nannte ich das Gesunden Egoismus“,

aber heute weiss ich, das ist SELBSTLIEBE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt.

Heute habe ich erkannt: das nennt man BESCHEIDENHEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben

und mich um meine Zukunft zu sorgen.

Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,

so lebe ich heute jeden Tag, Tag für Tag, und nenne es BEWUSSTHEIT.

Als ich mich zu lieben begann,

da erkannte ich, dass mich mein Denken behindern und krank machen kann. Als ich mich

jedoch mit meinem Herzen verband, bekam der Verstand einen wertvollen Verbündeten.

Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.

 

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,

Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,

denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.

Heute weiss ich: DAS IST DAS LEBEN !